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AUDEMARS PIGUET & THEO JANSENS STRANDBEESTS AUF DER ART BASEL 2014

Audemars Piguet ist seit zwei Jahren Sponsor der berühmten Art Basel in Miami Beach, FL. Die Beziehung ist noch nicht abgeschlossen, und Audemars Piguet nutzt die Veranstaltung, um neue Botschafter vorzustellen und sein Engagement für die Unterstützung ausgewählter Künstler und Anliegen bekanntzugeben.

In diesem Jahr stand der holländische Künstler Theo Jansen im Mittelpunkt. Seine Strandbeests sind mechanische Automaten, die an massive, aber eher kleinformatige, lebensechte "Bestien" erinnern. Diese seltsamen Kreationen, die komplett aus recycelten PVC-Rohren, Gelenken und Plastikflaschen bestehen, werden durch das Erfassen und Komprimieren von Luft und unter Verwendung eines ausgeklügelten Logikmodells angetrieben. Durch das Entstehen eines sogenannten analogen NAND-Gatters kann der Künstler im Wesentlichen logische Schaltungen erstellen, so dass die Tiere automatisch entscheiden können, wann sie anhalten (wenn sie das Meerwasser erreichen) und weitermachen, wenn kein Wasser mehr entdeckt wird, und Energie reservieren ist reichlich vorhanden.

Audemars Piguet sponsert zusammen mit dem Peabody Essex Museum in Salem, Massachusetts, die erste Live-Ausstellung des Künstlers in den Vereinigten Staaten. Die Tiere in Aktion zu sehen ist ein unvergesslicher Anblick. Durch das "Beregnen" einiger Luft und ein paar Umdrehungen einiger PVD-Schalter werden die Tiere merkwürdig lebendig. Das ist zunächst gruselig, aber auch wundersam und erstaunlich. Sie zu sehen, fühlte sich sehr an, als würde man in Geppettos Werkstatt mitten in der Art Basel im schönen Miami Beach eine Live-Nachstellung von Pinocchio sehen - oder wie man eine gestoppte mechanische Bewegung nach dem Aufziehen oder Schütteln abfängt und die Unruh in Bewegung setzt .

Während diese kinetischen Objekte für sich genommen wundersam sind und meiner Meinung nach Audemars Piguets Sponsorschaft mehr als ausreichend sind, wollte ich ein wenig tiefer in die Bedeutung der Beziehung eintauchen. Vor allem in Bezug auf die Parallelen oder Ähnlichkeiten zwischen Jansens animierten Objekten und der komplexen Miniaturwelt, die sich in einer Uhr von Audemars Piguet befindet. Ich muss das Publikum nicht an diese Seite erinnern, dass Audemars Piguet und seine Tochtergesellschaft Renaud et Papi die Hersteller einiger der begehrtesten und fantastischsten Uhrwerke sind, die jemals vom menschlichen Verstand erdacht wurden. Nur wenige Hersteller haben eine so lange Geschichte wie das Familienunternehmen Audemars Piguet.

Sie können sich die Freude vorstellen, die ich verspürt habe, nachdem ich dem Künstler während der Pressekonferenz eine Frage über die Parallelen seiner Leonardo DaVinci-esken Bestien zu mechanischen Uhrwerken gestellt hatte. Olivier Audemars (Mitglied der Eigentümerfamilie und Chief Officer von Audemars Piguet) stand auf und fügte meiner Frage einen durchaus philosophischen und dennoch persönlichen Standpunkt hinzu. Danach war klar, dass ich mich mit ihm setzen und mehr herausfinden musste.

Olivier war gerne bereit, 15 Minuten mit mir zu verbringen, um ein Interview zu führen, das wir in seiner Muttersprache (und meiner), Französisch, machten. Was folgt, ist eine Abschrift der 12-minütigen Konversation (mit kleinen Änderungen), die nur aus zwei Fragen bestand. Sie können das Interview auch in französischem Original hören .

Olivier Audemars: Nun, was Theo getan hat, ist Material zu nehmen, das an sich keinen Wert hat, Rohre für die Isolierung von Kabeln in Schiffen. Er stellte sich vor, was er erreichen wollte, und versammelte sie, indem er seinen Einfallsreichtum und seine wahnsinnige Liebe zum Detail nutzte; er war in der Lage zu verwandeln, was zuerst wie inerte Skelette in etwas aussieht, das sich bewegt.

Wir im uhrmacherischen Bereich, insbesondere für ein Unternehmen wie unseres, versuchen komplexe Mechanismen zu schaffen, die in kleinen Räumen untergebracht sind. In der Tat, wenn wir die verschiedenen Elemente einzeln betrachten, sehen sie wie glänzende Metallschrotte aus, die zusammengesetzt werden und sie bleiben inerte Objekte. Selbst wenn man die Bewegung dort aufzieht, wird es keine Bewegung geben, das Biest ist immer noch tot. Aber sobald man die Hemmung berührt, beginnt sich alles zu bewegen, das Herz der Uhr beginnt sich zu bewegen; und die Hände beginnen sich zu bewegen. Wir beginnen mit etwas, das mit Eisen an seiner Basis beginnt und wir formen es zu einem Objekt, ein bisschen magisch, das heißt eine komplexe mechanische Uhr. In diesem Sinne sind seine Kreationen und unsere sehr ähnlich.

Als kleiner Junge habe ich eine Erinnerung an meinen Großvater (während ich zu meinem Leidwesen viel Zeit damit verbracht habe, zu arbeiten, Uhren nach Hause zu bringen und mir nicht mehr Zeit zu geben), hat mich einmal in sein Atelier im Haus gebracht und gezeigt mir eine mechanische Bewegung, die immer noch als inertes Objekt erschien. Aber dann berührte er die Hemmung, und plötzlich bewegte es sich. In meinen jungen, 10 Jahre alten Augen war das sehr magisch. Dieses Objekt, das vorher tot war, begann sich zu bewegen. Als ich die Videos von Theos Biest zum ersten Mal sah, fiel mir diese Erinnerung ein, als ich sah, wie die Uhrbewegung meines Großvaters zum Leben erwachte. Und ich sagte mir, dass wir vielleicht auch etwas lernen könnten. Künstler sind Menschen, die dazu neigen, die Dinge in einem anderen Blickwinkel zu sehen. Wenn wir uns seine imaginäre Brille ausleihen könnten, könnten wir uns weiterentwickeln.